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Rede von Bürgermeister Heikens zum Speicherinformationstages der Astora

Rede von Bürgermeister Hans-Peter Heikens anlässlich des Speicherinformationstages der Astora Speicheranlagen am 26.08.2022:
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„Wir müssen gemeinsam sehr schnell Lösungen erarbeiten“

 

Ich begrüße Sie im Namen der Gemeinde Jemgum ganz herzlich zum heutigen Speicherinformationstag auf der Anlage der Astora GmbH.

Ich freue mich über die Einladung zu dem heutigen Speicherinformationstag. Ich finde es, lassen Sie mich das so sagen, mehr als richtig, dass Sie gerade in diesen Zeiten die Türen öffnen und sich als Unternehmen hier vor Ort präsentieren.

 

Lassen Sie mich zunächst eines vorweg betonen: Ich freue mich sehr, dass nach dem aus unserer Sicht Durcheinander um die Speicherstandorte in Rheden und Jemgum sowie Haidach in Österreich nun durch eine Neustrukturierung der ehemaligen Gazprom Germania wieder Ruhe einkehren kann. Die Astora gehört nun zur neuen Sefe-Gruppe, die wiederum seit dem 04. April unter der treuhänderischen Aufsicht der Bundesnetzagentur steht. Das schafft Perspektiven – für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, für uns als Kommune, vor allem aber für den gesamten Gasmarkt und damit die Versorgungssicherheit in Deutschland. Aus diesem Grunde halte ich es für wünschenswert, den Blick nicht mehr zurück zu werfen, Altes abzuwerfen und gemeinsam an der Zukunft zu arbeiten. Denn da gibt es sehr viel zu tun.

 

Im Jahr 2022 wissen wir als Menschen, als Bürger, als Unternehmen und auch als Kommunen, in welch angespannten Zeiten wir leben.

Wir, als Bevölkerung, die Unternehmen, die Politik und in meinem Fall auch ich als Bürgermeister der Gemeinde Jemgum, stehen unter immensem Druck, innovativ,  kreativ und schnell dafür zu sorgen, verantwortungsvolle Lösungen zur Energieversorgung zu finden.

 

Lösungen, die unsere Energieversorgung in Deutschland, aber auch in unseren Kommunen grundlegend verändern werden oder auch unterstützen. Wir benötigen Lösungswege, die nicht nur die derzeitige Situation entlasten, sondern auch die Zukunft sicher tragen.

 

Die Astora Gaskavernenspeicher in Jemgum, bieten durch die einzigartige Lage und salzgesteinhaltigen Bodenbeschaffenheit besondere Voraussetzungen, um Erdgas sicher und effizient zu lagern. Die angelegten Gaskavernenspeicher sind elementar und strategisch ein wichtiger Bestandteil des europäischen Gastransportsystems. Die Unterstützung der Energieversorgung in unserem Landkreis, für Deutschland und auch für angrenzende Länder können auch durch den Standort Jemgum sichergestellt werden.

 

Ich verschone Sie in diesem Zusammenhang mit technischen Daten und überlasse dies gerne Herrn Binia direkt, Sie nachher noch darüber fachmännisch zu informieren.

Mein starkes Bemühen als Bürgermeister der Gemeinde Jemgum liegt nicht nur darin, klima- und energieneutral zu agieren, sondern auch darin, ein Sicherheitsnetz für alle Eventualitäten auszubauen. Erneuerbare Energien müssen eine Synergie mit alt bewährten Systemen bilden, um eine flächenbildende Energieversorgung dauerhaft und effizient zu gewährleisten. Damit werden bestehende Ressourcen genutzt, strategisch wertvoll platziert und die Vielfältigkeit erneuerbarer Energien mit integriert. Im Falle der Kavernen ist es das Medium Wasserstoff als wichtiger Speicher für die erneuerbaren Energien. Und hierzu gibt es ja auch im Unternehmen der Astora entsprechende Überlegungen.

 

Meine Motivation für die Gemeinde Jemgum ist es ganz klar, die Themen Energie und Klima in den Fokus unseres gesamten Handelns zu rücken. Und das hat 2 wesentliche Gründe:

Wir erleben es mittlerweile fast täglich, wie katastrophal uns und unsere Umwelt die Auswirkungen des vom Menschen verursachten CO² -Ausstoßes belasten. Auf die weltweiten Auswirkungen möchte ich an dieser Stelle gar nicht eingehen. 

 

Unsere Generation steht den nachfolgenden Generationen gegenüber in der Verpflichtung, das Tempo in Lichtgeschwindigkeit zu erhöhen und Änderungen umzusetzen – auf allen Ebenen. Unbeweglichkeit und starres Handeln und können in diesem Fall sogar in sehr naher Zukunft weitere verheerende Folgen haben. Nicht nur in Bezug auf das Klima und unsere Umwelt, sondern u.a. auch in Bezug auf die aus dem Ruder laufenden Energiekosten für die Bürger: innen. Schnelle Lösungen und bezahlbare Energie müssen in der Bundesregierung hohe Priorität haben. In diesem Zusammenhang spielen die Speicher, auch hier an diesem Standort, eine enorme Rolle. Nicht nur für die derzeitigen Gasprobleme sondern eben künftig als Speicher für Wasserstoff.

 

Wir müssen im Bereich der Windenergie und Photovoltaikenergie den Ausbau auch bei uns in der Gemeinde im Tesla Tempo vorantreiben und umsetzen.

In diesem Zusammenhang unterstütze ich den Gedanken, wie im Fall Astora, eben die hier bestehenden Ressourcen auszubauen, umzubauen und zu integrieren, damit mögliche Ausfälle erneuerbarer Energien wie z.B. durch Windkraftanlagen oder Photovoltaikanlagen, abgesichert sind. Denn nicht immer weht der Wind oder scheint die Sonne.

Ein weiterer wichtiger Punkt, der sich daraus erschließt, ist nicht nur ein wortwörtliches Sicherheitsnetz, sondern auch ein Sicherheitsnetz für die Gemeinde Jemgum.

Wir als Gemeinde müssen von neuen Ansätzen oder besser den Veränderungen partizipieren, damit alte Denkweisen an dieser Stelle korrigiert werden können.

Nennen wir das Kind doch beim Namen und fordern hier und heute die Bundespolitik dazu auf, mit den Erneuerungswünschen und wertsteigernden Maßnahmen, die unter anderem dieser Umbau zu einem Wasserstoff-Energiesystem mit sich bringen, auch die Versprechen an die Kommunen umzusetzen.

 

Laut hochrichterlichem Beschluss sollen in Zukunft Umlagen für erneuerbare Energien in Anteilen unmittelbar in die Kommunen fließen – und zwar in die Haushalte der Kommunen, in denen die Anlagen stehen. Ich fordere hier und heute den Bund auf, diesen Ansatz auf alle Energiebereiche und vor allem Energiestandorte zu übertragen. Das ist elementar wichtig, wenn es um die Akzeptanz vor Ort insgesamt geht.

 

Außerdem können wir als kleinere Gemeinde Jemgum, im Zusammenspiel mit den Kavernen als Speicherort für erneuerbare Energien, eine Vorreiterrolle für viele andere Kommunen in Deutschland übernehmen. Dafür brauchen wir Partner, die gewillt sind, mit uns gemeinsam möglichst schnell an Lösungen zu arbeiten.

Genau an der Stelle sehe ich die Chancen, die wir als Kommunen haben. In diesem Zusammenhang unterstütze ich z.B. den Ansatz von Klimaschutzminister Robert Habeck. Wir müssen unser gesamtes Energiesystem in Deutschland nicht nur in, wie zuvor schon erwähnt, Teslageschwindigkeit auf erneuerbaren Energien umbauen, sondern auch den Menschen möglichst schnell Energie zu verlässlichen und bezahlbaren Preisen anbieten.

 

Es ist nicht sinnbringend, mit immer neuen Hilfspaketen die völlig überzogene Preispolitik auf dem Energiemarkt kompensieren zu wollen. Und es ist m.E. auch nicht sinnbringend, sich in neue Abhängigkeiten zu begeben.

 

Darum ist es überaus wichtig, dass wir als Kommunen vor Ort einerseits die dafür benötigen Flächen  für einen erheblichen Ausbau der Photovoltaik und der Windkraft zügig bereitstellen.

Andererseits muss es uns gelingen, im Verbund neue, örtliche Energiegenossenschaften zu gründen. Davon rede ich schon lange. Nicht ohne Grund gibt es hierzu in Jemgum eine entsprechende Beschlusslage. Solche Energiegenossenschaften, beispielsweise eine auf Rheiderland-Ebene, müssen im Verbund mit örtlichen Partner, gerade auch aus dem Energiebereich, teils eigene PV-Anlagen, Windkraftanlagen und Wasserstoffanlagen betreiben oder die Möglichkeit haben, sich absichernd an erneuerbaren, sauberen Energiebetrieben zu beteiligen und davon zu partizipieren. Mit dieser Energie müssen dann die Haushalte beispielsweise im Rheiderland mit Strom versorgt werden, und das zu einem Preis, der auf viele Jahre verlässlich und bezahlbar ist.

 

Hierfür müssen zwar noch einige gesetzliche Regelungen im Bereich der Netze umgestaltet werden, aber ich halte das inzwischen für möglich.

Ferner muss eine solche Genossenschaft den Bürgerinnen und Bürger mit sehr viel Know-how zur Seite stehen, wenn es auch darum geht, die Häuser energetisch umzurüsten. Das heißt, dass die Genossenschaft das Chaos der Bundesregierung an Ort und Stelle übersichtlicher macht und den Menschen hilft.

 

Und schließlich gibt es schon heute technische Möglichkeiten, aus dem sauber erzeugten Strom oder dem daraus erzeugten grünen Wasserstoff auch Wärme zu produzieren. Eine solche Genossenschaft könnte es sich also auch zur Aufgabe machen, örtliche Nahwärmenetze zu erstellen oder eben Wasserstoff in die Haushalte zu liefern, um auf diese Weise den Menschen, die finanziell nicht für eigene Lösungen aufkommen können, die nötige Wärme ebenfalls zu einem langfristig gesicherten und bezahlbaren Preis anzubieten.

 

In diesem Sinne wünsche ich dem Speicherinformationstag einen positiven Verlauf.

 

 

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